Wir beteiligen uns an der Aktionswoche gegen antimuslimischen Rassismus (17.06 bis 01.07.2024), um ausgrenzenden und diskriminierenden Denk- und Verhaltensweisen entgegenzutreten.
Antimuslimischer Rassismus hat in unserer Gesellschaft viele Facetten. Muslim*innen und Menschen, die als Muslim*innen wahrgenommen werden, sind täglich Angriffen und Ausgrenzung ausgesetzt. Das Ausmaß ist alarmierend wie unsere Fakten-Auflistung zeigt:
Hass und Hetze im Alltag
Im Jahr 2023 verzeichneten das Bundeskriminalamt und das Bundesinnenministerium insgesamt 1.464 Straftaten mit islamfeindlichem Hintergrund. Dies entspricht einer Steigerung von 140,00 % im Vergleich zum Vorjahr (2022:610)
Quelle: Politisch motivierte Kriminalität – Bundesweite Fallzahlen 2023 (bund.de)
Diskriminierung auf dem Wohnungsmarkt
Eine Untersuchung von Datenjournalist*innen des Bayerischen Rundfunks und des SPIEGELs ergab, dass Menschen mit ausländischem Namen werden auf dem Mietmarkt erheblich diskriminiert werden. Menschen mit türkischer oder arabischer Herkunft sind besonders betroffen. In jedem vierten Fall, in dem ein Deutscher eine Einladung zu einer Besichtigung erhält, werden sie übergangen.
Quelle: Hanna und Ismail – Diskriminierung auf dem Mietmarkt (hanna-und-ismail.de)
Diskriminierung auf dem Arbeitsmarkt
Laut einer Untersuchung des Bonner Instituts zur Zukunft der Arbeit müssen muslimische Frauen mit Kopftuch für eine Einladung zum Bewerbungsgespräch mehr als vier Mal so viele Bewerbungen verschicken als andere Bewerberinnen mit identischer Qualifikation. Umso höher die Position, desto häufiger ist die Ablehnung.
Quelle: Discrimination against Female Migrants Wearing Headscarves (iza.org)
Pauschale Ablehnung von Muslim*innen
Der Aussage „Durch die vielen Muslime fühle ich mich manchmal wie ein Fremder im eigenen Land“ stimmten in der Leipziger Autoritarismus-Studie 42,7% der Befragten (Ost) und 36,6% der Befragten (West). 46,6% der Befragten (Ost) und 23,6% (West) sind der Meinung, dass man Muslim*innen die Zuwanderung nach Deutschland untersagen solle. Dabei liegt die Zahl der in Deutschland lebenden Muslim*innen gerade mal bei ca. 6,4%.
Quellen:
Leipziger Autoritarismus-Studie 2022 | Heinrich-Böll-Stiftung (boell.de) (S. 72)
Kontakt verringert Ablehnung
Wer Muslim*innen persönlich kennt, neigt eher zu einer positiven Meinung über sie. Das geht aus einer 2018 veröffentlichten Umfrage des Pew Research Center hervor.
Quelle: Western Europeans who know a Muslim see Muslims, Islam more favorably | Pew Research Center
In unserem Projekt „Die Freiheit, die ich meine“ arbeiten wir von Gesicht Zeigen! jeden Tag daran, antimuslimischen Rassismus zu bekämpfen. Wir stärken muslimische Mädchen* und Frauen* und geben Fortbildungen für Lehrkräfte und Multiplikator*innen. Mehr über unsere Arbeit finden Sie hier.