Kooperationen mit dem Maxim Gorki Theater

Zum wiederholten Mal kooperieren der Gesicht Zeigen!-Lernort 7xjung und Gorki X – die Theaterpädagogik des Maxim Gorki Theaters – im Themenfeld Demokratie, gesellschaftliches Miteinander und Diskriminierung. An zwei gemeinsamen Workshop-Tagen haben Gruppen die Möglichkeit, tief in die persönliche Auseinandersetzung einzutauchen. Dabei stellen sie dank ganzheitlich orientierter Methoden aktiv individuelle Bezüge zur eigenen Lebenswelt her.

In diesem Schuljahr haben wir sogar zwei Themenschwerpunkte: einerseits „Fliehen und Ankommen“ und andererseits „Rechtspopulismus und Demokratie“. Jeder Themenschwerpunkt umfasst zwei Termine. In beiden Fällen beginnt die Gruppe mit einem 2-stündigen Einführungsworkshop im Maxim Gorki Theater und besucht direkt danach die jeweilige Inszenierung im Theater. Anschließend beschäftigt sich die Gruppe im Gesicht Zeigen!-Lernort 7xjung im Rahmen eines 4-stündigen Workshops aktiv mit den Themen.

Demokratie und Rechtspopulismus: VERRÄTER – DIE LETZTEN TAGE (ein Projekt von Falk Richter)

Was ist Verrat? Hat dich schon einmal jemand verraten? Oder hast du selbst schon einmal Verrat begangen? Und wenn ja – woran? An deinen Freunden, deiner Familie, deinem Land oder an dir selbst? Als Gegenentwurf zur komplexen und widersprüchlichen gegenwärtigen Realität konstruieren Rechtspopulist*innen gerne eindeutige und homogene Identitäten, „Völker“ und Ideen von Heimat, die dann nur allzu leicht verraten werden können. Aber so einfach ist es mit der eigenen Persönlichkeit und den Zugehörigkeiten nicht – das erleben wir alle immer wieder. Doch, was tun? Falk Richter recherchiert in „Verräter“ eine persönliche und politische Familienaufstellung der gegenwärtigen Gesellschaft. Er begibt sich mit dem Ensemble des Gorki auf die künstlerische
Suche danach, wie die radikalen und rasanten Umbrüche der gegenwärtigen Gesellschaft noch zu begreifen sind. Was ist noch wahr? Erleben wir die letzten Tage der Demokratie und der Freiheit, wie wir sie kannten? An den zwei Workshop-Tagen findet über szenische und diskursive Methoden eine Auseinandersetzung mit der Spielart und den Themen der Inszenierung statt. Wir beleuchten die vielschichtigen Zusammenhänge von Rechtspopulismus, Demokratie, Identität und Zugehörigkeit theaterpädagogisch und spielerisch mit vielen Fakten zu den Strategien des Rechtspopulismus.

Ab Klasse 11, Theaterstück in deutscher Sprache mit englischen Untertiteln.

 

Fliehen und Ankommen: WINTERRREISE (von Yael Ronen & Exil Ensemble)

Das Exil Ensemble ist eine Plattform für professionelle Künstler*innen, die in Deutschland im Exil leben. Seit November 2016 arbeiten sieben Schauspieler*innen aus Syrien, Palästina und Afghanistan am Maxim Gorki Theater und bilden das Exil Ensemble. „Winterreise“ ist ihre erste Produktion, in der sie ihren Blick auf Deutschland richten und gleichsam eigene Geschichte(n) spiegeln und verhandeln.
Niemand flieht freiwillig. Fliehen ist schwierig – nicht einfach – eine Aneinanderreihung von gefährlichen Situationen in denen immer wieder weitreichende Entscheidungen getroffen werden müssen. Und dann: Endlich – angekommen. Doch was nun? Was wird aus dem Menschen nach dem Ankommen? „Nur“ ein „Flüchtling“ in einem „fremden“ Land? Wie aus dieser „Flüchtlings-Identität“ rauskommen? Wie neue Verbindungen schaffen? Echte Freunde finden? Wie Freundschaft aufrichtig anbieten? Wie ankommen und ankommen lassen? Und eine neue Gegenwart gemeinsam erzählen?
An den zwei Workshop-Tagen treten wir in Perspektivwechsel und finden im Gespräch und spielerischen Aktionen Visionen des Miteinanders. Für alle – vielleicht jetzt noch heterogeneren – Gruppen ab Klasse 9.

Ab Klasse 9, Theaterstück in deutscher, englischer und arabischer Sprache mit Untertiteln.

Hier können Sie den Flyer mit allen Informationen herunterladen!

Die Termine der Inszenierungen „VERRÄTER“ und „WINTERREISE“ finden Sie auf den Seiten des Maxim Gorki Theaters.

Anmeldung sehr gerne über die Theaterpädagogik des Maxim Gorki Theaters unter x@gorki.de oder 030 20221-315 – die Ansprechperson ist Astrid Petzoldt.